Astronaut, Feuerwehrmann, Fußballer – fragt man im Kindergarten ein paar Buben, was sie später werden wollen, wird man meist diese Antworten hören. Der Begriff „Buchhalter“ fällt dabei, sagen wir, eher selten. Zur ISS zu fliegen ist zugegebenermaßen auch spektakulärer als die Zahlen eines Unternehmens zu überprüfen, der Beruf des Buchhalters ist aber dennoch deutlich spannender als sein Ruf.
Vom Bild des unauffälligen Mittfünfzigers, der mit Taschenrechner in der Ecke sitzt, sollte man sich dabei schleunigst verabschieden. Der Buchhalter von heute arbeitet im Team und trägt ein hohes Maß an Verantwortung für den Erfolg eines Betriebs.
Wie man Buchhalter wird, welche Aufgaben man konkret hat und wie man in der Unternehmenshierarchie nach oben steigen kann, soll Thema dieses Artikels sein.
Wie werde ich Buchhalter?
Es gibt keinen vorgegebenen Weg, um Buchhalter zu werden, denn es handelt sich dabei nicht um einen Ausbildungsberuf. Wer seine Zukunft im Rechnungswesen sieht, hat stattdessen verschiedene Möglichkeiten, um in diesem Bereich Fuß zu fassen.
- Eine klassische kaufmännische Ausbildung absolvieren und anschließend ins Rechnungswesen wechseln
- Ein Hochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften abschließen und dabei den Fokus idealerweise auf Controlling, Accounting oder Rechnungswesen legen
- Viele Freiberufler bringen sich die Regeln der Buchhaltung auch einfach selbst bei
Wie sehen die Aufstiegschancen aus?
Um auf der Karriereleiter klettern zu können, bedarf es oftmals einer zusätzlichen Schulung, nämlich der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter. Hierbei handelt es sich um einen Ausbildungsberuf, die nötigen Qualifikationen werden im Rahmen von Kursen bei der IHK erworben. Hat man das entsprechende Zertifikat in der Tasche, kann man innerhalb seiner Abteilung schnell nach oben gelangen und den Weg der Firma so aktiv mitgestalten. Als Finanzchef wird man immer wieder in strategische Entscheidungen einbezogen werden, hat man doch eine detaillierte Einsicht in die monetäre Situation und kann so qualifiziert bewerten, was möglich ist und was nicht.
Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?
Das Wichtigste zuerst: eine Affinität zu Zahlen sollte definitiv nicht fehlen – wer diese nicht hat, interessiert sich aber in der Regel ohnehin nicht für diesen Beruf. Selbstverständlich gibt es aber noch weitere Anforderungen, wenn man es im Rechnungswesen zu etwas bringen will:
- Teamfähigkeit: Um die Finanzen eines großen Unternehmens zu regeln, muss man bereit sein, diese Aufgabe gemeinsam mit anderen anzugehen.
- Eigenverantwortung: Nicht alles funktioniert im Team einfacher, man sollte daher auch alleine effizient und mit einem guten Zeitmanagement arbeiten können.
- Belastbarkeit: Besonders gegen Jahresende hat man eigentlich keine festen Arbeitszeiten mehr, sondern muss eben so lange bleiben, bis die Bilanzen fertig sind. Auch mental muss man einiges aushalten können. Mit der großen Verantwortung, die mit einer leitenden Position im Rechnungswesen einhergeht, kommt nicht jeder zurecht.
- Lernbereitschaft: Hier geht es nicht nur darum, bei den sich häufig ändernden Vorschriften immer auf dem neuesten Stand zu sein, sondern auch darum, sich immer wieder neue Hilfsmittel zu Eigen zu machen. Wer heute beispielsweise keine spezielle Software verwendet, ist völlig unzeitgemäß – vor einigen Jahren sah das noch ganz anders aus.
- Genauigkeit: Beim Erfassen von Belegen, Verbuchen von Zahlungseingängen und Erstellen von Bilanzen ist absolute Sorgfalt gefragt – Fehler können schnell kostspielig werden.
Welche Aufgaben habe ich?
Was man als Buchhalter genau tut, hängt vom Bereich ab, in dem man eingesetzt wird:
- Lohbuchhaltung
Hier kümmert man sich hauptsächlich darum, dass das Gehalt pünktlich bei den Mitarbeitern landet und die entsprechenden Steuern abgeführt werden.
- Finanzbuchhaltung
Hauptaufgabe dieser Abteilung ist das Versenden und Kontrollieren von Rechnungen und Mahnungen.
- Anlagenbuchhaltung
Sie verwaltet das materielle Vermögen eines Betriebs.
- Bilanzbuchhaltung
Hier wird das gesamte Rechnungswesen bearbeitet und kontrolliert, was diesen Posten besonders verantwortungsvoll macht.
- Wirtschaftsprüfung
Wer hier arbeitet, kontrolliert Jahresabschlüsse und Bilanzen auf mögliche Fehler.
Redaktion
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