Die Ergebnistabelle als Ausdruck der Abgrenzungsrechnung

Um die Ergebnisse der Buchhaltung in die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) zu überführen, sind einige buchhalterische Aufgaben zu erledigen. Dafür wird die Abgrenzungsrechnung durchgeführt: Die Erträge und Aufwendungen der Finanzbuchhaltung (Rechnungskreis I) werden von den Kosten und Leistungen der KLR (Rechnungskreis II) abgegrenzt. Die Ergebnistabelle dient dann der Visualisierung dieser Abgrenzung und zeigt die Entstehung des Betriebsergebnisses (Leistungen abzüglich Kosten) auf.

Aufbau der Ergebnistabelle

Die Ergebnistabelle ist dabei immer gleich aufgebaut. Sie teilt sich zunächst in zwei Abschnitte. Auf der linken Seite wird der Rechnungskreis I dargestellt und auf der rechten Seite der Rechnungskreis II. Der Rechnungskreis I teilt sich weiter in drei Spalten. Hier steht in der linken Spalte das Konto mit der Nummer aus dem Kontenrahmen (dieser Bezug gilt dann auch für den Rechnungskreis II), die mittlere Spalte listet die Aufwendungen auf und die rechte Spalte die Erträge.

Die Spalte mit dem Rechnungskreis II unterteilt sich weiter in die Abgrenzungsrechnung und die Betriebsergebnisrechnung. In der Betriebsergebnisrechnung werden in der linken Spalte die Kosten gelistet und in der rechten Spalte die Leistungen. Die Abgrenzungsrechnung unterteilt sich noch mal in zwei Bereiche: Die unternehmensbezogenen Abgrenzungen und die kostenrechnerischen Korrekturen. Bei den unternehmensbezogenen Abgrenzungen stehen in der linken Spalte die neutralen Aufwendungen und in der rechten Spalte die neutralen Erträge. In den Kostenrechnerischen Korrekturen stehen in der linken Spalte die betrieblichen Aufwendungen und in der rechten Spalte die verrechneten Kosten.

Ergebnistabelle:

Rechnungskreis I

Rechnungskreis II (KLR)

Gewinn- und Verlustkonto

Abgrenzungsrechnung

Betriebsergebnis-rechnung

Unternehmens-bezogene Abgrenzungen

Kostenrechneri-sche Korrekturen

Konto Aufw. Ertr. Neutr. Aufw. Neutr. Ertrag Betr. Aufw. Verr. Kosten Kosten Leistg.

 

Die Daten für den Rechnungskreis I

Grundlage für die Spalten zum Rechnungskreis I bildet das Gewinn- und Verlustkonto aus der Finanzbuchhaltung. Hier wird noch einmal deutlich, dass die KLR auf den Informationen der Buchhaltung fußt. Die Kontenbezeichnungen, Aufwendungen und Erträge werden in die Ergebnistabelle einfach übernommen. Am Ende der jeweiligen Spalten stehen dann die Summe der Aufwendungen und die Summe der Erträge. Die Differenz ergibt den Gewinn (oder Verlust), der in der Ergebnistabelle dann als Gesamtergebnis bezeichnet wird.

Unternehmensbezogene Abgrenzungen

Die unternehmensbezogenen Abgrenzungen filtern die nicht-betrieblichen Aufwendungen und Erträge heraus. Das sind solche Aufwendungen und Erträge, die nicht durch die typische Betriebstätigkeit entstanden sind. Beispiele sind Zinserträge oder Mieterträge von Unternehmen, die darin keine normale Geschäftstätigkeit haben, oder auf der Aufwandsseite beispielsweise Abschreibungen auf vermietete Gebäude oder den Anteil der Grundsteuer für das vermietete Gebäude in der Position Betriebliche Steuern. Diese Aufwendungen und Erträge müssen aus der KLR herausgehalten werden.

Die Betriebsergebnisrechnung

In die Betriebsergebnisrechnung werden dann zunächst alle Aufwendungen und Erträge übernommen, die auch betriebsbedingt sind. Diese werden dann zu Kosten und Leistungen. Im zweiten Schritt muss hier aber berücksichtigt werden, dass in der KLR tatsächliche Kosten des Betriebs angesetzt werden. Das bedeutet, dass für einzelne Positionen ein Unterschied zwischen Aufwand und Kosten entsteht, somit andere Kosten angesetzt werden als bei einer einfachen Übernahme aus der Gewinn- und Verlustrechnung.

Typischerweise sind hiervon vier Sachverhalte betroffen. Das sind zunächst die Abschreibungen. Buchhalterische Abschreibungen beziehen sich auf die Anschaffungskosten. Betrieblich sinnvoll kann aber auch ein anderer Bezugspunkt sein, nämlich die Wiederbeschaffungskosten. Auch eine andere Abschreibungsmethode könnte innerbetrieblich sinnvoller sein. Dadurch sind die Kosten für Abschreibungen in einer anderen Höhe in der Betriebsergebnisrechnung als im Gewinn- und Verlustkonto. Diese neu angesetzten Abschreibungen heißen kalkulatorische Abschreibungen.

In ähnlicher Weise ergeben sich auch Unterschiede bei den Zinsaufwendungen, aus denen dann kalkulatorische Zinsen werden. Betrieblich ist es nämlich sinnvoll, die Verzinsung des Eigenkapitals ebenfalls als Kosten anzusetzen. Weiterhin wird oft ein Unternehmerlohn als kalkulatorische Kostenposition angesetzt. Nicht zuletzt gehen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und ähnliche Aufwendungen auf Basis von Verrechnungspreisen in die Betriebsergebnisrechnung ein und nicht in Höhe der zugehörigen Aufwendungen. Die Differenz aus Leistungen und Kosten ist dann das Betriebsergebnis.

Kostenrechnerische Korrekturen

Durch die Kostenberechnung wie im vorherigen Abschnitt dargestellt, kommt es bei einzelnen Aufwendungen und Kosten zu Unterschieden in der angesetzten Höhe. Die kostenrechnerischen Korrekturen fangen genau diesen Unterschied auf. Hier stehen in der linken Spalte die betrieblichen Aufwendungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung und auf der rechten Seite die angesetzten und somit verrechneten Kosten aus der Betriebsergebnisrechnung. Die Verrechnung dieser beiden Seiten sowie das Ergebnis aus den unternehmensbezogenen Abgrenzungen bilden dann das neutrale Ergebnis.

Erste Schlussfolgerungen aus der Ergebnistabelle

Sind alle Verrechnung innerhalb der Ergebnistabelle gemacht, lässt sich ein einfacher Zusammenhang aufzeigen. Das Gesamtergebnis (Gewinn oder Verlust) aus der Finanzbuchhaltung setzt sich zusammen aus dem neutralen Ergebnis nach der Abgrenzungsrechnung zuzüglich dem Betriebsergebnis. Das Betriebsergebnis ist dabei für das Unternehmen eine wichtige Größe, um den Gesamterfolg der unternehmerischen Tätigkeit zu sehen. Nur mit dem Herausfiltern des neutralen Ergebnisses, das ja eben nichts mit der typischen Unternehmenstätigkeit zu tun hat, haben Sie als Unternehmer eine sinnvolle Entscheidungsgrundlage an der Hand.

Eine weitere erste Schlussfolgerung ist über die Kennzahl der Wirtschaftlichkeit gegeben. Diese Kennzahl ist ähnlich zur Produktivität. Allerdings bezieht sie sich direkt auf die Leistungen und Kosten, indem einfach die Leistungen durch die Kosten dividiert werden. Das Ergebnis beschreibt, wie viel Umsatzerlöse pro einem Euro eingesetzten Kosten erwirtschaftet wurden.

Ebenfalls kann eine korrigierte Rentabilität bestimmt werden. Hierfür wird vom Gesamtgewinn der kalkulatorische Unternehmerlohn abgezogen und der sich ergebende Restgewinn durch das durchschnittlich gebundene Eigenkapital des Geschäftsjahres geteilt. Das Ergebnis beschreibt die Verzinsung des Eigenkapitals.

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